Bewusster Fisch-Konsum: Nachhaltig essen

Welcher Fisch darf auf den Tisch?

Als Hamburger Deern kommt bei mir Fisch oft auf den Tisch. Öfter sogar als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen, die zu zwei Fischmahlzeiten pro Woche rät. Fisch schmeckt mir und meiner Familie samt Katze gut. Die Katze steht vor allem auf Meeresfrüchte wie Scampi (große Garnelen). Doch nicht nur das: Fisch punktet bei uns mit seinen wertvollen Nährstoffen und seiner Bekömmlichkeit.

Als Einkäufer unserer alltäglichen Fischrationen ist mir sehr wohl bewusst, dass die Fischbestände arg gebeutelt sind. Und, dass weniger Fisch auf unserem Tisch vielleicht doch ökologischer wäre.

Die unabhängige Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ihren neuen Einkaufsratgeber für Speisefische veröffentlicht. Demnach sollten Verbraucher, denen die Umwelt am Herzen liegt, auf den Verzehr von Makrele verzichten. Und ihren Fischkonsum insgesamt reduzieren. Der erste Satz im Fischratgeber 2013 an den Verbrauchervon Greenpeace richtet sich deshalb mit der Forderung an den Verbraucher: “Essen Sie seltener und bewusster Fisch. Kaufen Sie Fisch aus gesunden Beständen, der mit schonenden Methoden gefangen wurde oder aus nachhaltigen Aquakulturen.”

Neuer Fischratgeber von Greenpeace: Makrele darf nicht mehr auf den Teller!

Greenpeace bewertet in ihrem neuen Einkaufsratgeber für Speisefisch über 100 Speisefischarten in Bezug auf ihre ökologische Nachhaltigkeit – geordnet in etwa 500 Wildfischbestände und Herkunftsländer von Aquakulturen. Bei der Bewertung berücksichtigt Greenpeace folgende drei Bio-Faktoren:

  • den aktuellen Zustand der Fischbestände
  • die Auswirkungen der Fangmethoden auf die Umwelt
  • das jeweilige Fischereimanagement

“Aal, Dornhai (auch als Schillerlocke bekannt – Anmerkung von Doreen) und Rotbarsch haben auf unserem Teller nichts verloren. Lachs, Schellfisch oder Dorade können wir zum Beispiel mit Einschränkungen empfehlen, sofern sie aus nachhaltiger Wildfischerei oder Aquakultur stammen”, sagt Iris Menn, Meeresbiologin von Greenpeace gegenüber der Presse.

Der interaktive Einkaufsratgeber für Speisefisch von Greenpeace ist kostenlos. Er kann entweder unter der Telefonnummer 040 306 181 20 bestellt werden oder im Internet unter der Adresse www.greenpeace.de heruntergeladen werden.

Wissenschaftler uneins über Greenpeace-Fischratgeber

Laut eines Berichts in der Süddeutschen Zeitung lobt Rainer Froese vom Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel die Bewertung des Greenpeace-Einkaufsratgebers: “Jeder Fisch und jeder Bestand werden hier in einem ausführlichen Fragenkatalog analysiert. Jedes Detail ist mit wissenschaftlichen Referenzen belegt.” Gleichzeitig zitiert die Zeitung einen Kollegen Froeses, Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut für Ostseefischerei: “Beispielsweise wird die Scholle in der Nordsee im Greenpeace-Ratgeber weiterhin als überfischt bezeichnet, nur weil es hohe Beifänge gäbe. Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun.”

Thünen-Institut: Neuer Ratgeber “Fischbestände online”

Das Thünen-Institut für Ostseefischerei hat ein neues Internetangebot online gestellt: Das Projekt “Fischbestände online“. In der Datenbank sind “rund 130 für den deutschen Markt relevante Fischbestände aus weltweit über 30 Fisch- und Krebstierarten, die den größten Teil des deutschen Marktes abdecken” beschrieben, “sie wird kontinuierlich ausgebaut”, heißt es auf der zugehörigen Einführungsseite.

Das Thünen-Institut bietet zudem eine Broschüre zum Download an, die mir als Verbraucher klarmacht, worauf ich beim nachhaltigen und öko-korrekten Fischkonsum achten muss: “Nachhaltiger Fischeinkauf – aber wie?” Darin werden die untr anderem die Fangmethoden anschaulich erläutert, so dass ich mir als Verbraucher ein Bild davonmachen kann.

WWF-Einkaufsratgeber Fische und Meeresfrüchte

Auch der WWF veröffentlicht auf seiner Internetseite einen Einkaufsratgeber Fische und Meeresfrüchte. Dort wird mir empfohlen:

“Das können Sie tun:

  • Fisch als nichtalltägliche Delikatesse genießen.
  • Beim Einkauf die richtige Wahl treffen.
  • Auf Bio- und Umweltsiegel achten.”

Die Frage, welche Bio- und Umweltsiegel Fisch kennzeichnen, den ich mit grünem Gewissen auftischen kann, beantworte der WWF so: “Generell können Sie beim Kauf von Fischprodukten auch auf Bio- und Umweltsiegel achten, welche empfehlenswerte Produkte kennzeichnen.”

Bei Zuchtfischen seien dies demnach die Siegel von:

  • Bioland
  • Naturland
  • ASC (Aquaculture Stewardship Council) bei Verwendung gentechnikfreier Futtermittel.

Bei Wildfisch gäbe mir das MSC-Siegel einen Hinweis auf nachhaltige Fischerei.

Grafik: Doreen Brumme

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