Seit Jahresbeginn gilt bundesweit eine Sammelpflicht für Bio-Abfälle. Hier erfährst Du, was in die Bio-Tonne darf und was nicht. Und auch, wie Du Deine Bio-Abfälle am besten entsorgst.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz von 2012 regelt, dass ab 1. Januar 2015 die Pflicht zum Sammeln von Bio-Abfällen bundesweit umgesetzt werden soll. Entsprechend appelliert die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) an die Bundesländer und Kommunen, der Pflicht flächendeckend nachzukommen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte sie: „Die Getrennterfassung von Biomüll bietet große Chancen: Bioabfälle können zu schadstoffarmem Kompost verarbeitet werden und damit einen Beitrag zur Substitution von Mineraldünger leisten.“
Die Chance, dass jeder von uns eine Bio-Tonne oder Bio-Tüte füllt – sofern er nicht sogar selbst kompostieren kann, stehen nicht schlecht: Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres 2014 sollen bereits 340 der rund 400 deutschen Stadt- und Landkreise die Bio-Tonne eingeführt gehabt haben. Der Rest muss jetzt nachziehen, wobei die Medien Anfang des Jahres 2015 noch von Nachzüglern berichteten, bei denen die Einführung der Bio-Tonne sich noch bis 2017 hinziehen könnte.
Dass die möglichst 100prozentige Anschlussquote Sinn macht, belegt diese Zahl: Laut Untersuchungen des häuslichen Wegwerfverhaltens beträgt der Anteil an pflanzlichen Abfällen im Hausmüll fast die Hälfte des Gewichts in Prozent: 48 Prozent. Eine andere Zahl beziffert die Bio-Abfälle pro Kopf und Jahr in Deutschland auf über 62 Kilogramm. Eine Menge Biomasse, aus der sich wertvolles Biogas oder auch Dünger herstellen lässt.
Was darf in die Bio-Tonne, was nicht?
In die Biotonne, die je nach aufstellender Kommune mal grün, mal braun ist, beziehungsweise in den Bio-Beutel dürfen Küchenabfälle, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Hier ein kurzer Überblick über das, was in die Bio-Tonne darf …
Küchenabfälle
- Obst-, Gemüse- und gekochte Essensreste (auch von Südfrüchten, zum Beispiel Zitrusschalen)
- Wurstreste, Fleischreste und Fischreste
- Kaffeefilter und Kaffeesatz, Teesatz und Teebeutel
- Milchprodukte ohne Verpackung
- Brot und Brötchen, Eierschalen
- kleine Mengen Kleintierstreu aus Holzspänen, Stroh und Heu
- Küchenpapier und Papiertücher
Gartenabfälle
- Blumen, Blumenerde und Gartenabfälle jeder Art
- Gras-, Strauch- und Baumschnitt
- Laub und Wildkräuter
- Pflanzenreste
- Schnittblumen
- Topfpflanzen mit Ballen
Sonstiges
- Haare und Federn
- Sägespäne
- kleine Mengen Zeitungspapier
… und was nicht:
- Müllbeutel und Plastiktüten
- Katzenstreu
- Kehricht und Staubsaugerbeutel
- Windeln
- Zigarettenkippen und Asche
- Glas, Keramik und Verpackungen sowie Textilien, Illustrierte oder Bücher
- außerdem: „kompostierbaren“ Kunststoffbeutel verwenden
Tipps zum Umgang mit Bio-Abfall
Zum Umgang mit der Bio-Tonne und den Bio-Abfällen gibt es einige Regeln, die Ihr beachten solltet, wenn Ihr Euren Bio-Abfall ordentlich entsorgen wollt. Dazu gehören:
- Bio-Abfälle solltet Ihr nicht in Plastiktüten wegwerfen: Papiertüten sind die richtige Wahl – oder Sammelbehälter, die einige Kommunen, zum Beispiel Hamburg, anbieten.
- Die Bio-Tonne sollte am besten an einem schattigen Platz aufgestellt werden.
- Zeitungspapier auf dem Boden der Tonne erleichtert deren komplette Entleerung, insbesondere im Winter, wo der Bio-Abfall aufgrund seines hohen Feuchtigkeitsgehalts gerne mal am Tonnenboden festfriert. Auch Laub kann als unterste Schicht dienen.
- Die Tonne sollte immer gut verschlossen sein.
- Katzenstreu darf in vielen Kommunen nicht in die Bio-Tonne – selbst wenn es vom Hersteller als kompostierbar ausgewiesen ist.
- Optimal ist es, öfter eine Lage gröberes Material in die Tonne zu schichten.
- Nasse Küchenabfälle wickelt man am besten in Zeitungspapier oder tut diese in Papiertüten.
- Gemähtes Gras sollte vor dem Einfüllen in die Bio-Tonne getrocknet werden.
- Gegen zu hohe Feuchtigkeit in der Bio-Tonne hilft Gesteinsmehl (gibt’s im Garten-Center).
Informiert Euch am besten bei Eurer Kommune zu den lokalen Regelungen der Bio-Tonne. Der Aufwand lohnt sich, denn auch wenn er für jeden von uns nur einen kleinen Schritt in Richtung Energiewende bedeutet, so ist unser aller Schritt eine riesen Sache. Sei dabei!