Dörrobst selbst gemacht

Trockenobst selbst gemacht – so geht’s

Heute steht „Trockenobst“ auf dem Programm. Warum auch nicht?! Das Trocknen von Lebensmitteln praktiziert man schließlich schon seit Urzeiten, um diese haltbar zu machen (zu konservieren) und auf Vorrat zu lagern.

In Zeiten, wo uns zumindest hierzulande mehr als genug Nahrung zur Auswahl steht – und zwar immer und überall – ist das Selbertrocknen von Obst zwar etwas aus der Mode geraten, zumal man Trockenobst, das auch Dörrobst genannt wird, in nahezu jedem Supermarkt kaufen kann (meist als „Mischobst“ oder „Backobst“ ausgezeichnet), doch seine Zubereitung ist um ein Vielfaches komfortabler geworden und sein Genuss nach wie vor gesund und beliebt. Nicht zuletzt ist das Dörren eine gute Methode, um Obst, das man vielleicht mal zuviel hat, dennoch zu nutzen.

Trockenobst: Gesunder Snack zwischendurch oder Zutat für Teigwaren und Braten

Trockenobst kann man zwischendurch mal pur naschen, unters Müsli oder mit Nüssen zu einer Art Studentenfutter mischen oder damit Brot- und Kuchenteige verfeinern. Eingelegt in Wasser oder Fruchtsaft wird es zu einem Kompott oder zur Füllung der Weihnachtsgans. Man kann getrocknete Früchte auch mit Schokolade überziehen und so zu einem köstlichen Konfekt verarbeiten.

Getrocknetes Obst steckt wie frisches auch voller guter Nährstoffe, unter anderem Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe (zum Beispiel Pektin). Beim Trocknen mit Hitze geht vor allem Vitamin C verloren, die anderen Nährstoffe bleiben dgegen weitgehend erhalten. Allerdings ist auch der Fruchtzuckeranteil je nach Sorte mitunter sehr hoch – deshalb sollte man getrocknete Früchte in Maßen genießen. Gut zu wissen: Der Zucker aus Trockenobst soll nicht so schnell ins Blut gehen wie der von herkömmlichen Süßigkeiten. Fett enthalten Trockenfrüchte dagegen so gut wie gar nicht. Deshalb wird Dörrobst häufig als gesunde Alternative zu Schokolade und Chips angepriesen. Zu Recht, wie ich meine, denn mit dem Trocknen intensivieren sich darüberhinaus auch Aroma und Geschmack der Früchte.

Die getrockneten Früchte fördern zudem die Verdauung, weil sie währenddessen sie unseren Körper passieren, Flüssigkeit aufnehmen und aufquellen, so dass der Darm angeregt wird, sich zu bewegen.

Trockenobst selbst gemacht: Bio-Qualität ohne Schwefel und Konservierungsstoffe

Für das Selbermachen von Trockenobst spricht vor allem, dass man dabei die Bio-Qualität der Zutaten im Auge behalten kann, herkömmliches, industriell gefertigtes Dörrobst wird herstellerseits beispielsweise gerne mit Konservierungsstoffen ausgerüstet oder geschwefelt (Schwefeldioxid als Antioxidationsmittel, E 220), um die Farbe der Trockenfrüchte zu erhalten beziehungsweise zu verhindern, dass sie schnell faulen. Der Schwefel kann Allergikern und Asthma-Patienten Probleme bereiten. Daheim kann man stattdessen helles Obst in verdünnten Zitronensaft tauchen, um die Farbe lange zu erhalten.

Zum Trocknen gut geeignet sind viele Früchte, wer hier umweltbewusst denkt, greift zu Obst aus der Region, zum Beispiel:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Aprikosen
  • Pflaumen
  • Erdbeeren
  • Pfirsiche

Obst trocknen – an der Luft ging’s schon immer

Zum Trocknen muss man die Früchte entsprechend vorbereiten. Dazu zählt, sie falls gewünscht zu schälen, gegebenenfalls Kerngehäuse zu entfernen und die Früchte in Scheiben zu schneiden – dabei gilt: Je dünner geschnitten wird, desto schneller sind die Scheiben getrocknet.

Das Trocknen an der Luft ist wohl die älteste Methode, um Früchte, Fleisch oder Fisch zu trocknen. Wer einen möglichst nicht isolierten Dachboden oder einen Heizungskeller sein eigen nennt, Hauptsache: trocken und warm, kann die Früchte locker auf Schnüre fädeln und zum Trocknen aufhängen. Auch ausgelegt auf einem Backrost, auf den man zuunterst ein Tuch getan hat, lässt sich Obst an der Luft trocknen. Die Früchte sollten sich möglichst nicht berühren, damit sie nicht verkleben. Das Trocknen an der Luft kann mehrere Tage dauern.

Trockenobst aus dem Backofen

Schneller  geht’s im Backofen – allerdings verbraucht man damit auch jede Menge Energie. Apfelringe zum Beispiel trocknen ausgebreitet auf einem mit Backpapier belegten Rost bei 60 bis 70 Grad Celsius in vier bis fünf Stunden. Achtung: Damit die Feuchtigkeit dabei abziehen kann, muss der Backofen leicht geöffnet bleiben. Man kann einen hölzernen Kochlöffel dazwischen klemmen oder auch einen ausgedienten Korken. Mein Tipp: Nutzt die in den Raum entweichende Hitze zum Heizen – und lasst die Heizung währenddessen aus!

Trockenobst aus dem Dörapparat

Komfortabel ist ein elektrischer Dörrapparat – seine Anschaffung lohnt sich jedoch nur, wenn man häufiger Trockenobst machen möchte. Einfache Geräte gibt’s schon ab 20 Euro – Dörrapparate mit viel Platz für Trockengut und vielen Funktionen, zum Beispiel Zeitschaltuhr oder Temperaturvorwahl, kosten um die 120 Euro, Profi-Geräte auch schon mal 400 Euro. Der große Vorteil der Geräte: Man kann sie nahezu unbeaufsichtigt arbeiten lassen.

Foto: Doreen Brumme

3 Kommentare

  1. Ich bin ein großer Fan von Dörrobst. Es ist gesund und lecker. Mit einem so genannten Dörrautomat kann jeder ganz einfach selbst sein Dörrobst herstellen. Das ist ziemlich praktisch.

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