Gas, Ceran oder Induktion – wie kocht Ihr Euer Bio-Gemüse?

Heute will ich an dieser Stelle mal nicht in den Topf gucken, sondern darunter: Wie kocht Ihr Euer Bio-Essen? Mit einem Gasherd oder einem Elektroherd (Platte, Ceranfeld oder Induktionskochfeld)? Und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

Ich hatte im Urlaub erstmals die Gelegenheit, auf einem Gasherd zu kochen. Und ich muss zugeben, dass mir das Kochen mit Gas sehr gut gefallen hat.

Kochen mit Gas – Vor- und Nachteile

Vor allem, weil sich die Gasflamme und damit die Hitzezufuhr sehr gut und stufenlos regulieren ließ. Ich hatte immer genau dann die nötige Hitze, wenn ich sie brauchte, und musste nicht wie bei meinem Elektroherd daheim erst einmal lange auf das Heißwerden des Ceranfeldes warten. Ebenso schnell wie die Hitze dank des verbrennenden Gases da ist, ist sie mit dem Zudrehen des Gashahnes auch wieder weg – ein Vorteil, wenn der Postbote während des Kochens klingelt oder ein Kind meinen mütterlichen Beistand außerhalb der Küche braucht. Ich hatte beim Kochen mit Gas das Gefühl, dass das Essen schneller gar wurde. Kurz, ich bin zum Fan von Kochen mit Gas geworden.

Selbstverständlich kenne ich die Nachteile, die dem Gas zugesprochen werden: Dass eine Gasflamme auch mir einheizt und nicht nur dem Essen, habe ich am eigenen Leib zwar gespürt – aber welchen Urlauber stört das schon, wenn im Urlaubsland mehr als 20 Grad herrschen und deshalb alle Fenster weit geöffnet stehen? Dass das Kochen mit Gas auf lange Sicht mehr Schmutz in der Küche hinterlässt  und auch das Reinigen des Gasherdes aufwendiger ist, als das Reinigen meines Ceranfeldes, kann ich nur bestätigen. Wichtig: Die offene Flamme eines Gasherdes verlangt vom Koch und allen Topfguckern ein hohes Maß an Vorsicht ab – doch der sichere Umgang mit Feuer ist Übungs- und Gewohnheitssache, meine ich.

Kochen mit Strom – Vor- und Nachteile

Wer mit Strom kocht, hat die Wahl zwischen verschiedenen Herdarten, die sich den zum Betrieb nötigen Strom aus der Wand ziehen. Die einst verbreiteten Gussplatten aus Stahl oder Eisen verschwinden so langsam vom Markt, sie werden nach und nach von moderneren Systemen – Glaskeramikfeld (umgangssprachlich meist nur kurz „Ceran“, eine Marke des Herstellers Schott AG Mainz, genannt) oder Induktion – ersetzt. Gegenüber den Gussplatten spart man mit Ceran- und Induktionsfeldern Strom, Experten sprechen von jeweils 10 bis 20 Prozent Ersparnis – mit Gas benötigt man naturgemäß gar keinen Strom.

Der recht große Preisunterschied zwischen den günstigeren Ceran- und den teureren Induktionsfeldern ist in der Technologie begründet, die diesen zugrunde liegt:

Glaskeramikfeld: Während Gussplatten Wärme Großteils leiten, funktioniert ein Glaskeramikfeld mittels Wärmestrahlung. Das ist auch der Grund, warum die porenfreie, glatte Oberfläche neben der Kochstelle kalt bleibt. Erzeugt wird die Hitze von einem Heizwiderstand unter der Kochstelle, der bis zur Rotglut aufgeheizt wird. Die infrarote Wärmestrahlung tritt durch die Glaskeramikplatte, so dass sie den Topfboden erwärmt. Dabei geht kaum Wärme seitwärts verloren.

Induktionskochfeld: Bei einem Induktionsherd befindet sich unter der Glaskeramikplatte eine große, flache, einlagige Spule, die von Strom durchflossen wird. Dabei entsteht ein magnetisches Wechselfeld, das in einem Topf Wirbelströme induziert, die den Topf samt seiner Seitenwände aufheizen – die Kochstelle lässt das nahezu kalt – es geht kaum noch Energie verloren! Die Energieverluste beim Kochen mit Induktion sind noch geringer als beim Ceranfeld. Für ein effizientes und wohlschmeckendes Ergebnis ist spezielles Induktionskochgeschirr (ferromagnetisches Material) jedoch von Vorteil- ein Kostenfaktor der zum Anschaffungspreis für das Induktionskochfeld hinzukommt.

Bedenkt man, dass das Gas zum Kochen hierzulande Großteils Erdgas, also ein fossiler Brennstoff ist, und ich daheim mit 100-Prozent Ökostrom koche, ist meine Klimabilanz beim Kochen gar nicht mal so übel. Welche Erfahrungen habt Ihr mit Gas, Ceran und Induktion gemacht?

Foto: Doreen Brumme

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