Berge von Windeln

Eine Windel für alle – oder: die beste Windel für Jungs, die beste Windel für Mädchen (mit Video zum Querwickeln!)

Ich wickele inzwischen mein viertes Baby. Und kann auf eine beachtliche Erfahrung in Sachen Windeln zurückblicken. Doch zunächst ein bisschen Windelmengen-Lehre. Ich habe meine drei Großen (10, 8 und 5 1/2 Jahre) jeweils so ziemlich genau bis zu ihrem dritten Geburtstag gewickelt. Das heißt, dass ich zwei Mal auch zwei  Wickelkinder zugleich hatte. Meine Statistik zum alltäglichen Wickelaufwand sieht demnach so aus:

  • 2004-2006 ein Wickelkind
  • 2006-2007 zwei Wickelkinder
  • 2007-2008 ein Wickelkind
  • 2009 zwei Wickelkinder
  • 2010 – 2011 ein Wickelkind
  • seit 2014 ein Wickelkind

Nun zur Windelzahl, die ich in meiner Familie bisher verbraucht habe. Da kommt sich er ein großer Berg an Windeln zusammen. Mal sehen:

Wie viele Windeln braucht ein Baby?

Anfangs habe ich im Schnitt bis zu sieben, acht Windeln pro Tag verbraucht. Das pegelt sich dann bei vier bis fünf ein. Wobei es immer Mehrverbrauch gibt, wenn das Wickelkind mal krank ist und eins der Symptome Durchfall ist. Oder, wenn das Wickelkind einen wunden Po hat, was bei uns kaum aber eben doch ein, zwei Mal vorkam. Auch dann habe ich vorsorglich häufiger als im Schnitt gewickelt. Und auch die Entwöhnungszeit von der Windel ist aus meiner Sicht heraus eine Zeit, in der mehr Windeln als im üblichen Schnitt verbraucht werden.

Grundsätzlich meine ich, dass auch mein intensives und langes Stillen –

  • Kind Nr. 1 = 16 Monate und 10 Tage
  • Kind Nr. 2 = 18 Monate und 10 Tage
  • Kind Nr. 3 = 25 Monate und 10 Tage
  • Kind Nr. 4 seit 9 Monaten –

und der mit dem Stillen doch deutlich andere Ablauf der Verdauung (häufigerer Stuhlgang) die Zahl unseres Windelverbrauchs in die Höhe getrieben hat. Deshalb nehme ich mal an, dass ich im Schnitt etwa sechs Windeln pro Tag für ein Kind verbraucht habe. Das hieße, für ein Kind sieht die Windelrechnung so aus:

3 Jahre = 3 x 365 Tage = 1.095 Tage = 1.095 Tage x 6 Windeln = 6.570 Windeln.

Und bei drei Kindern so:

6.570 Windeln x 3 Kinder = 19.710 Windeln.

Plus die des jüngsten Familienmitglieds. Damit komme ich irgendwann also mal auf mehr als 26.000 Windeln. Ich hoffe, das liest mal ein Windelhersteller und belohnt meine Wickel-Leistung! Zum Glück wurde das Wickeln von Kind zu Kind einfacher und heute verschwende ich da kaum noch strategische Gedanken zu. Das war vor der Ankunft von Baby Nr. 1 anders. Da habe ich mir alles angelesen, was es zu Windeln zu erfahren gab. Ich lernte Wegwerfwindeln  und waschbare Windelsysteme kennen und erfuhr von windelfreier Erziehung. Schlussendlich entschied ich mich für die Luxusvariante: die praktischen Wegwerfwindeln.

Mein einige Zeit doch recht schlechtes ökologisches Gewissen beruhigte ich mit der Recherche zu diesem Artikel hier: Welche Windel für das Öko-Baby?

Eine extra Windel für Jungs, eine für Mädchen?

Spannendes habe ich aus meiner Wickelerfahrung heraus zum Thema “Windeln für Jungs und Windeln für Mädchen” zu sagen. Denn entgegen der Gleichmacherei der Windelanbieter im Windelregal in Drogerien, Supermärkten & Co. bin ich sehr wohl der Meinung, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede beim insbesondere Pinkeln in die Windel gibt. Rein anatomisch betrachtet läuft beim Mädchen der Urin in Rückenlage (bei uns bevorzugte Lage in den ersten Monaten, auch wenn ich die Babys regelmäßig auf die Seite und den Bauch gedreht habe, damit sie ihre schöne und natürliche Hinterkopfform behalten – was übrigens geklappt hat) nämlich einfach die Ritze nach hinten runter. Der Großteil der Pipi landet also im hinteren Teil der Windel. Anders beim Jungen: Wenn man den “Wasserhahn” beim Wickeln nicht bewusst nach unten drückt (und selbst dann, denn der kleine Penis ist ja noch recht kurz), landet der Urin vor allem vorne in der Windel.

Kurz: Mädchen brauchen Windeln mit eher saugkräftigen Hinterteilen, Jungs Windeln mit eher saugkräftigen Vorderteilen. Insbesondere meine Jungs kamen und kommen nur mit leistungsstarken und entsprechend teuren Windeln durch die Nacht, ohne dass Body und Schlafsack feucht oder gar durchnässt waren und sind. Das auf-der-Seite-Schlafen ist besonders bei den Jungs eine Herausforderung, denn vorne und seitlich vorne ist nahezu jede Windel saugschwach. Das zumindest ist meine Erfahrung. Und ich habe alle Windeln ausprobiert.

Zwischendurch mein Wickel-Tipp zum Querwickeln

Übrigens wickele ich meine Kids quer – aus dem einfachen Grund, dass meine Wickelkommode eigentlich ein antiker Waschtisch mit Marmorplatte ist. Und der hat nicht die Tiefe, dass Babys mit vier Monaten und älter längs zu mir liegen könnten, wenn ich sie wickle. An das Quer-Wickeln gewöhnt man sich schnell. Hier ist eine gute Anleitung dazu (Quelle: Youtube), allerdings in englischer Sprache. Aber das Gerede brauch man nicht, allein die Bilder sprechen lassen!

Und deshalb jetzt mal Butter bei die Fische: Meine Jungs werden nicht mit Discounter-Windeln gewickelt, was bei den Mädchen zwei Mal durchaus erfolgreich war, sondern mit Markenwindeln, genauer: mit Pampers. Zumindest nachts.

Geld sparen beim Windelkauf -so geht’s

Angesichts der mehr als 26.000 Windeln, die ich für die Windelei meiner Kinder benötigte und noch benötige, wird mir ganz schwummrig. Zum Glück kauft man die nach und nach und nicht alle auf einmal. Die Kosten kann jeder selbst überschlagen. Und nicht zu vergessen: Mit den Kosten für Windeln ist es nicht getan! Auch Feuchttücher, trockene Babytücher, Einmal-Wickelunterlagen oder Einmalwaschlappen braucht das Baby – mehr oder weniger. Aber das nur nebenbei. Mir geht’s heute ja hauptsächlich um Windeln.

Ich habe immer versucht und tue dies heute mehr denn je, etwaige Sparangebote zu beachten, wenn ich Windeln kaufe. Immerhin ist meine Nr. 4 männlich und demzufolge ein gepampertes Baby. Und Pampers haben nun mal ihren vergleichsweise hohen beziehungsweise höheren Preis. Den ich aus oben genannten Gründen bereit wäre, zu zahlen, keine Frage! Aber wenn ich sparen kann … Ich halte also Ausschau nach Windeldeals, die zum Beispiel auf Portalen wie Limango oder BrandsforFriends immer mal wieder angeboten werden. Gerade heute kam eine dicke Ladung Windeln bei uns an (siehe Foto): 466 Windeln für schlappe 100 Euro statt 150 Euro. So rechnet sich das Wickeln.

Meine Babys brauchen keinen Windeleimer!

Über den Windeleimer streiten sich die Geister. Während die einen auf so ein modernes Teil bestehen, verzichten andere – ich auch – komplett darauf. Ich entsorge meine Windeln im Hausmüll, genauer im Restmüll, wo sie von Rechts wegen auch hingehören. Die mit Stuhl gefüllten Windeln stecke ich wegen der andernfalls unerträglichen Geruchsbelästigung zuvor jedoch in eine der Hamburger Hundekacketüten, die kostenlos in meiner Lieblingsdrogerie ausliegen. Solche schwarzen Plastiktüten habe ich auch immer in der Wickeltasche, falls das Baby unterwegs mal ein Häufchen macht. Fertig.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit der Windelei gemacht? Ich freue mich insbesondere auf Erfahrungen aus den alternativen Windelecken, also über Erfahrungen mit Mehrfachwindel-Systemen und Erfahrungen aus windelfreien Haushalten.

Foto: Doreen Brumme

 

 

 

 

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