Halloween! Halloween? Auch wenn Halloween nicht an Ostern oder Weihnachten herankäme, verbuchten 2011 “allein die Unternehmen der Fachgruppe Karneval im Einzelhandelsverband HDE” (Handelsverband Deutschland) mehr als 30 Millionen Euro Umsatz, schreibt n-tv in seiner Online-Ausgabe. Und insgesamt setzt der Handel mit Halloween 2014 an die 200 Millionen Euro um, heißt es in diesem Bericht der Stuttgarter Zeitung. Doch was ist Halloween eigentlich für ein Fest? Warum spielt der Kürbis seine erleuchtete Rolle dabei? Und wie bekommt man aus dem Kürbiskopf noch schmackhaften Nährwert heraus? Das sind Fragen, die heute beantwortet werden sollen. Über die Umweltsünde Halloween-Kürbis habe ich hier bereits ausführlicher berichtet.
Warum feiern wir Halloween?
Der 31. Oktober ist der Vorabend des katholischen Feiertages Allerheiligen. Zugrunde liegen soll Halloween – die wissenschaftlich-historische Herleitung ist jedoch nicht unumstritten – das heidnische Fest Samhain, das schon vor mehr als zweitausend Jahren von Kelten auf den britischen Inseln gefeiert wurde.
Deren Glauben nach wechselt in der Nacht von Samhain der Sommer in den Winter (31. Oktober gilt als keltischer Neujahrstag), so dass die Nacht zwischen den Jahreszeiten liegt und als Zeit der Begegnung von Lebenden und Toten gilt. Nachdem die katholische Kirche es nicht geschafft hatte, Samhain aus den Köpfen der Menschen zu bekommen, versuchte sie, das Fest zu christianisieren. Papst Gregor der IV. erklärte im 9. Jahrhundert den 1. November endgültig zu Allerheiligen, auf Englisch: „All Hallows Day“. Aus Samhain wurde so der Vorabend des Feiertags zu Allerheiligen, auf Englisch: „All Hallows Eve“ – das heutige „Halloween“.
Warum schnitzt man zu Halloween Kürbisköpfe und stellt eine Kerze hinein?
Der Kürbis hat ursprünglich gar nichts mit Halloween zu tun. Dem Brauch nach versuchte man mit Speis und Trank, die man vor die Häuser stellte, die Toten davon abzuhalten, in die Häuser vorzudringen. Man glaubte, die Toten suchten in der Halloween-Nacht nach Unterschlupf beziehungsweise Kontakt mit den Lebenden, um sich deren Seelen zu holen. Zur Abschreckung wurden demnach aus Rüben auch Fratzen geschnitzt beziehungsweise höhlte man diese aus und bestückte sie mit Kerzen.
Dahinter steckt laut Überlieferung die hübsche irische Legende vom kleinen Trunkenbold, Gauner und Betrüger Jack Oldfield. Der hatte demnach Zeit seines Lebens nicht nur viele Menschen sondern auch den Teufel betrogen. Als Jack nach seinem Tod wegen seiner Missetaten vor verschlossener Himmelstür stand und auch der von ihm betrogene Teufel ihm den Einlass in die Hölle verwehrte, weil er nach einem Pakt versprochen hatte, sich niemals Jacks Seele zu holen, war Jack gezwungen, zwischen Himmel und Hölle auszuharren.
Doch der Teufel soll ihm eine glühende Kohle gegen die Dunkelheit gegeben haben. Die steckte Jack in eine als Wegzehrung mitgebrachte Runkelrübe, die er ausgehöhlt hatte. Als die britischen Siedler ihren Halloween-Brauch im 19. Jahrhundert mit in die USA brachten, gab’s dort viele Kürbisse, die man anstelle der Rüben nutzte. Dem so zur Erleuchtung gekommenen Kürbis gab man den Namen “Jack O’Lantern”.
Ganz nebenbei: Der Halloween-Kürbis bietet Nährwert
Das Schnitzen eines Kürbiskopfes zu Halloween bringt nicht nur Spaß für Groß und Klein. Wer dazu einen Speisekürbis nutzt, sorgt gleichzeitig für volle Teller an Halloween: Aus dem ausgehöhlten Fruchtfleisch lässt sich eine schmackhafte Kürbissuppe kochen und die Kerne kann man waschen, trocknen, rösten und gegebenenfalls salzen, um sie auf die Suppe zu streuen oder als Snack zu vernaschen. Doch eins nach dem anderen:
So schnitzt man zu Halloween einen Kürbiskopf (Jack O’Lantern)
Für den Kürbiskopf schneidet man mit einem langen spitzen Messer einen Deckel ab. Wichtig dabei ist es, dass das Messer leicht schräg gehalten wird, so dass der Deckel später aufliegen kann und nicht in die Öffnung rutscht. Das Innenleben des Kürbis lässt sich gut mit einem Löffel herausschaben. Ist der Kürbis ausgehöhlt, malt man ein Gesicht auf den Kürbis, das man anschließend ausschneidet. Zahlreiche Internetseiten bieten Fratzen als Vorlagen, von lustig bis gruselig ist alles dabei. Wer den Kürbiskopf haltbarer machen will, kann ihn zum Schluss mit etwas Haarspray besprühen.
Schnelles Rezept für eine Halloween-Kürbiscremesuppe
Braten Sie eine kleine Zwiebel in Öl an, so dass sie glasig wird. Anschließend das Kürbisfleisch (ohne Kerne) und je nach Geschmack auch Kartoffeln (Bio-Kartoffeln gerne mit Schale) dazugeben und das Ganze mit Wasser aufgießen und köcheln, bis Kürbis und Kartoffeln gar sind.
Gut zu wissen: Bei Bio-Kürbissen der Sorte Hokkaido kann selbstverständlich auch die Schale verarbeitet werden.
Anschließend wird alles fein püriert und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Wer mag, kann einen Schuss Kürbiskernöl unterrühren oder auch frische Sahne beziehungsweise Creme fraiche. Das schwere dunkle Kürbiskernöl eignet sich auch gut, um damit kurz vor dem Servieren eine Halloweenfratze auf die Suppe zu malen. Das Mitkochen eines Stückchens frischen Ingwers bringt eine hintergründige Schärfe in die Kürbiscremesuppe.
Sind die Kürbiskerne gewaschen und mit Küchenpapier trockengetupft beziehungsweise luftgetrocknet, kann man sie mit oder ohne Öl/Salz rösten und über die Suppe streuen.
Gut zu wissen: Hokkaido-Kürbis besitzt einen höheren Nährwert als viele andere Speisekürbisse
Laut einer Studie (veröffentlicht in der “Ernährungs-Umschau, Heft 8, 2006) enthielt roherHokkaido-Kürbis zwei bis siebenmal mehr Nährstoffe in 100 Gramm essbarem Anteil (Mittelwerte). Zum Beispiel:
- 1,69 Gramm Eiweiß,
- 0,48 Gramm Fett,
- 13,6 Gramm verwertbare Kohlenhydrate,
- 2,37 Gramm Ballaststoffe,
- 1,18 Gramm Mineralstoffe,
- 0,49 Gramm Kalium,
- 3,74 Milligramm Gesamt-ß-Carotine,
- 24 Mikrogramm Vitamin B1,
- 67 Mikrogramm Vtamin B2,
- 293 Mikrogramm B6
- und 30 Milligramm Vitamin C
Demnach blieben beim Test-Garen, also Kochen oder Dünsten (30 Minuten bei 100 Grad Celsius), Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Mineralstoffe praktisch komplett erhalten, solange man die Restgarflüssigkeit in die Zubereitung der Speise einbezieht. Die Vitamine wurden im Test zu 73 bis 98 Prozent erhalten.
Foto: Doreen Brumme
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