Wir essen, um zu leben. An die 50 verschiedene Nährstoffe braucht man, um gesund zu leben. Die wichtigsten sind Fette, Proteine (Eiweiße) und Kohlenhydrate. Hinzu kommen sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien.
Du bist, was Du isst! – ist der passende Spruch zum Thema Nährstoffversorgung. Denn die Nährstoffe, die unser Körper braucht, bekommt er ausschließlich über die Nahrung, die wir verzehren. Energetisch betrachtet ist der Mensch ein Kraftwerk, die Nahrung wird chemisch verbrannt. Das Stoffwechselprodukt ist Energie. Und Energie bedeutet Leben – wir verbrauchen sie im Schlaf ebenso wie beim Denken und körperlich schweren Arbeiten.
Die produzierte Energie ist zur Hälfte Wärme, immerhin braucht der Körperkern mit den lebenswichtigen Organen eine gleichbleibende Temperatur um die 37 Grad Celsius. Die Körperschale dagegen ist etwas kühler. Ein kleiner Teil Energie geht bei Ausscheidungen und für das Abstoßen toter Zellen drauf. Auch das Verdauen der Nahrung kostet den Körper Energie. Etwas mehr als ein Drittel der Energie dient dem Erhalt von Funktionen wie Herzschlag und Atmung.
Kohlenhydrate – Treibstoff für Muskeln und Gehirn
Die wichtigste Energiequelle sind Kohlenhydrate – Stärke und Zucker, um genau zu sein. Aus ihnen gewinnt der Körper schnelle Energie, das Gehirn beispielsweise nutzt diese nahezu ausschließlich. Ein Mangel an Kohlenhydraten signalisiert der demzufolgeunterzuckerte Körper mit Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Erschöpfung und Frieren. Führen wir keine Kohlenhydrate zu, holt sich der Körper Energie aus den Fettreserven. Sind auch diese erschöpft, wird substanzielles Eiweiß abgebaut: Muskelmasse. Chemisch gesehen sind Kohlenhydrate Zucker, man unterscheidet Zucker nach seiner Molekülgröße:
- Einfachzucker (Fruchtzucker, Traubenzucker, Schleimzucker)
- Zweifachzucker (Milchzucker, Malzzucker, Haushaltszucker)
- Mehrfachzucker (Stärke, Glykogen, Ballaststoffe)
Gut zu wissen: Sämtlicher Zucker muss in Traubenzucker gewandelt werden, um daraus Energie zu gewinnen. Je weniger Moleküle der über die Nahrungsmittel gelieferte Zucker hat, desto schneller wird er zu Energie umgewandelt. Nachhaltiger (sättigender) wirken Lebensmittel mit langen Molekülen, die der Körper nur entsprechend langsamer in Energie umwandeln kann.
Fette – Stütze für Organe und Energiespeicher
Fett steckt in den Zellmembranen, es wirkt am Zellstoffwechsel mit. Fett stützt unsere inneren Organe und schützt uns vor Kälte. Als Energiereserve ist Fett existenziell. Allerdings führen wir über die Nahrung häufig zu viele und nicht die gesündesten Fette zu, so dass sich ein Zuviel an Fett als unerwünschtes Fettpolster anlagert.
Industriell hergestellte Fette, gehärtete und teilweise gehärtete, die ohne Eigengeruch und Eigengeschmack daherkommen, sollte man besser meiden, denn sie liefern dem Körper keinen Wert – im Gegenteil, sie schaden ihm eher. Gesund sind nährstoffreiche Fette, die schonend manuell gewonnen wurden, ohne Hitze (kaltgepresste, native Öle).
Eiweiße – wichtige Zellbausteine
Eiweiße sind Bausteine des Körpers. Wir brauchen sie, um Zellen, Muskeln, Knochen, Organe, Hormone oder Blut zu produzieren. Eiweiß aus der Nahrung, pflanzliche und tierische, wandelt unser Körper in eigene Proteine um.
Pflanzenstoffe – Großteils unerforscht
Pflanzen bestehen neben Wasser, Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten auch aus so genannten sekundären Pflanzenstoffen – die in sehr geringen Mengen vorkommen und dennoch wirkungsvoll unseren Körper beeinflussen. Man schätzt die Zahl der Großteils unerforschten sekundären Pflanzenstoffe auf 60 bis 100 Tausend. In den Pflanzen sind die sekundären Pflanzenstoffe in einem ausgeklügelten Mix vorhanden, der als solcher wirkt. Das ist auch der Grund, warum Obst und Gemüse auf den Speiseplan gehören.
Vitamine – wirkungsvolle Unterstützer des Stoffwechsels
Vitamine unterstützen unseren Körper auf vielerlei Weise: Sie regeln zum Beispiel die Bildung von Hormonen und den Aufbau körpereigenen Gewebes. Vitamine spielen zudem eine Rolle im funktionierenden Immunsystem. Da unser Körper Vitamine kaum bis gar nicht selbst herstellen kann, müssen wir Vitamine zuführen. Am besten in ihrer natürlichen Verpackung in Obst und Gemüse. Denn in Kombination mit den anderen Pflanzenstoffen können sie ihre Wirkung am effektivsten entfalten. In Tabletten gepresst (Nahrungsergänzungsmittel) wirken Vitamine häufig anders.
Mineralien – Klasse statt Masse
Mineralien kann unser Körper auch nicht selbst herstellen. Sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Auch wenn ihr Anteil an der Körpermasse verschwinden gering ist, sind Mineralien existenziell: Sie dienen als Bausteine von Zähnen und Knochen. Sie regeln Stoffwechselprozesse und den Wasserhaushalt des Körpers. Mineralien werden unterschieden nach Mengenelementen (Natrium) und Spurenelementen (Eisen, Zink). Erstere brauchen wir in größerer Menge als Letztere.