#Corona raubt mir zunehmend den Schlaf. Und so wie mir geht’s sicher auch vielen anderen #Coronaeltern. Gründe dafür sind nicht nur die Ängste und Sorgen um die Gesundheit der Familie und Freunde, sondern auch die Belastungen, die der #Coronaalltag uns allen beschert. Und auch bei meinen vier Kindern erweist sich die neue #Coronanormalität immer häufiger als Schlafräuber. In mir erweckt das große Sorge. Wir haben daher erstmal die Schlafumgebung in den Kinderzimmern verbessert. Und das gute alte Nachtlicht wieder aus der Erinnerungskiste geholt. Lest hier meine besten Tipps für eine gesunde Schlafumgebung im Kinderzimmer! Schlaflose Nächte dank Corona – bei uns wird dagegen angekuschelt, jetzt erst recht!
Mein wichtigstes Schlafmittel: Einschlafrituale und sanfte Einschlafbegleitung
Meine Kinder sind inzwischen 16, 14, 11 und 7 Jahre alt. Ich habe von Anfang an versucht, ihnen das Einschlafen so leicht wie möglich zu machen. Meine Stillzeiten (16 Monate und 10 Tage, 18 Monate und 10 Tage, 25 Monate und 10 Tage sowie 44 Monate) waren jeweils nur der Anfang einer individuellen Einschlafbegleitung. Alle Kinder haben während ihrer Stillzeit bei mir im Bett geschlafen. Für uns war das Co-Sleeping von Mama und Stillkind die beste Lösung ever. Mit dem Größerwerden der Kinder änderten sich selbstverständlich auch die Einschlafrituale und die Schlafumgebung im Kinderzimmer. Wir sangen, erzählten Geschichten oder lasen Geschichten vor. Wir werteten die Tage aus und philosophierten über Leben und Tod. Kleine Kinder kommen beim Philosophieren auf erstaunliche Gedanken, die mich immer wieder inspirieren, überraschen und fordern.
Nr. 4 begleite ich immer noch Abend für Abend in den Schlaf. Wir liegen zusammen in seinem Bett, reden, lesen oder schauen was auf dem iPad. I know: Digitale Endgeräte kurz vorm Schlafengehen sollen auch Schlafräuber sein. Aber Corona raubt mir tagsüber oft so sehr die Kraft, dass ich dem Kinderwunsch mitunter einfach nur noch nachgebe. Nr. 4 schaut dann seine Videos, ich lese auf meinem Kindle. Er hat seinen Kopf auf meinem Arm und schläft irgendwann sicher und zufrieden ein. Bin ich mir des tiefen Schlafs sicher, stehe ich auf, wechsle vom Kinderbett im Jungszimmer, das eigentlich die ruhigere Hälfte unseres bahnhofsgleichen (weil Durchgangszimmer) Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmers ist, ins Elternbett (ich könnte auch sagen: aufs aufgebaute Schlafsofa).
Ich hatte längst vor, diese intensive Einschlafbegleitung ausschleichen zu lassen. Bei den anderen drei Kids ging das wegen des jeweils folgenden Geschwisterkinds leichter. Bei Nr. 4 ist das anders. Dem hat die Suche nach einer Grundschule im vergangenen Sommer arg zugesetzt. Sein Selbstbewusstsein hat einen Schlag bekommen und sich davon noch nicht wieder erholt. Wie auch!? Er fühlte sich von der Entscheidung der Hamburger Schulbehörde seiner Clique aus der Vorschule beraubt und ist längst noch nicht angekommen in der neuen Schule und seiner 1. Klasse. Wie auch!? Die Grundschule ist in einem anderen Stadtviertel und er traf in seiner Klasse nur auf ihm und uns allen völlig unbekannte Gesichter, denn von denen wohnt keines in unserer Stadtecke. Dann besuchte er siebeneinhalb Wochen die neue Schule und war wieder raus. Denn die Oktoberferien wurden um zwei Wochen verlängert, weil in der Schule so viele Lehrer in Quarantäne mussten, dass der Unterricht nicht mehr stattfinden konnte. Nach weiteren sechs Wochen Schulbesuch kam für Hamburger Schüler Mitte Dezember der vorzeitige Ferienbeginn mit dem “leichten” Lockdown. Und der ging direkt in den verschärften über, in dem wir immer noch stecken. Keine Frage: Ich finde die Maßnahme absolut richtig, hätte sie viel früher in der Schärfe gewünscht. Doch: Ankommen in einer Gruppe war unserem damals 6-Jährigen so nicht möglich. Seine Gruppe sind wir, seine Familie. Sein Zuhause ist seine base. Ich bin seine sichere Insel. Das wird wegen Corona noch verstärkt: Wir distanzieren uns freiwillig so gut wie möglich. Die älteren Kids dürfen sich von uns Eltern aus mit einem Kind treffen, draußen und mit Abstand. Doch sie machen aus vernünftigen Gründen davon wenig Gebrauch. Dem Kleinen kann ich das nicht anbieten, da er erstens noch keine Beziehung zu jemandem in seiner Klasse aufgebaut hat und zweitens jede Begenung dann auch von uns Eltern begleitet werden müsste. Neben Homeschooling und Homeofficing habe ich dafür keine Zeit und kaum Kraft. Die Distanz zum Leben versucht er, zumindest empfinde ich es zurzeit so, mit mehr Nähe zu mir auszugleichen. Er rückt mir kaum von der Pelle, fragt jedes Mal, wenn ich aus dem Haus gehe, sei es ins Nachbarhaus zum Zahnarzt, vier Häuser weiter zum Supermarkt oder über die Straße zum Briefkasten, wohin ich gehe, wie lange ich bleibe und ob er mich nicht begleiten könne.
Auf 67 Quadratmetern sind wir sowieso schon und in #stay@home-Zeiten (#Coronatime) beim #Home-Officing (ich in Vollzeit) und #Homeschooling erst recht und eben auch ganztags und ganznachts eng beieinander. Nr. 3 und 4 sitzen fast immer bei mir im tagsüber Wohn- und Arbeitszimmer. Nr. 1 im Mädchenzimmer, Nr. 2 im Jungszimmer. Der einzige Raum, wo jeder von uns mal alleine ist, ist das Badezimmer. Doch da gerade die beiden Pubertiere das ausnutzen und das Bad belagern, bleibt mir kaum Zeit für #metime dort.
Nur der Vollständigkeit halber und weil immer mal wieder einige von euch nach ihm fragen: Mein Mann geht früh raus (noch) und kommt erst abends von der Arbeit wieder.
Zeit für ein Fazit: Das damit ausführlich beschriebene und begründete Einschlafritual ist mir die wichtigste Voraussetzung dafür, dass meine Kinder, insbesondere der Kleine friedvoll ein- und durchschlafen. Mit jedem Tag neue #Coronanormalität wird Letzteres immer öfter unmöglich. Die Große leidet an ihrer Depression und Corona verschärft ihre Symptome noch. Sie schläft extrem schlecht ein, selten zwei Stunden am Stück und ist tagsüber entsprechend müde. Nr. 2 liest bis nach Mitternacht oder schaut Netflix, Nr. 3 kann wegen ihrer Allergie sowieso schlecht schlafen. Wenn die Kids nicht schlafen, schlafen auch wir Eltern nicht. Wir sind alle #schlaflosincoronatime.
Schlafumgebung im Kinderzimmer – meine besten Tipps
Nicht zuletzt dank der Behandlung der Depression unserer Nr. 1, in die die ganze Familie einbezogen wird, haben wir uns alle inzwischen immer wieder mit der besten Schlafumgebung im Kinderzimmer beschäftigt. Die kleine Wohnung erlaubt die Umsetzung der Ideale nur begrenzt, aber immerhin. Was geht, haben wir gemacht. Hier kommt eine Liste mit meinen, bei uns allesamt bewährten Tipps zur Schlafumgebung im Kinderzimmer:
Tipp 1: Schlafraum gestalten
Keiner unserer Räume ist ein reiner Schlafraum. In jedem Raum schlafen zwei Menschen. Wir haben bei der Einrichtung der Schlafumgebung im Kinderzimmer deshalb besonders darauf geachtet, dass die Räume hell und freundlich und trotz der für sechs Personen doch recht vielen nötigen Schränke und Regale zur Aufbewahrung von Hab und Gut, Schreibtische und Sitzgelegenheiten nicht überfüllt wirken. Von Anfang an gab es bei uns daher die Regel, abends wird immer alles aufgeräumt, was auf dem Boden aufgebaut worden war. Und weil das Kinderleben mehr als bunt ist, versuchten wir immer, augenberuhigende Sichtflächen zu erhalten. Soll heißen: Alle Schränke haben einen Farbton, Aufbewahrungskisten sind einheitlich gefärbt, die Wände bleiben möglichst frei von bunten Bildern. Es geht darum, dass die Augen abends Ruhe finden. Raum zum Träumen bieten, ohne immer und überall von etwas abgelenkt zu werden, das angeschaut werden will.
Tipp 2: Bett und Bettzeug
Nur unserer Nr. 1 hatten wir damals ein eigenes Baby-Gitterbettchen gekauft, das sie aber kaum benutzte, weil sie ja bei mir schlief. Sobald sie umzog ins eigene große Bett und später bei ihren Geschwistern und deren erste eigene Betten achtete ich immer auf hochwertige Bettgestelle und Matratzen aus Bio-Material und Bio-Bettzeug. Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, für die Wahl der Schlafunterlage der Kids die gleichen Qualittätsansprüche zu erheben, wie für die von uns Eltern. Unsere Matratzen sind hochwertig verarbeitet, aus Bio-Material, nicht allzu weich und luftdurchlässig. Sie können Feuchtigkeit prima abführen, so dass wir nicht wegen unnötigem nächtlichen Schwitzen aufwachen.
Als Nr. 3 dann eine höchstgradige Hausstauballergie entwickelte, mussten wir ihre Schlafumgebung im Kinderzimmer und damit auch die von ihrer Mitbewohnerin Nr. 1 allergiegerecht gestalten: Beide bekamen entsprechende Schutzhüllen für die Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen. Plüschtiere, Plüschkissen und Plüschteppiche wurden aus dem Mädchenzimmer verbannt. Ein Drama! Aber bei der Bekämpfung der Haustaubmilben hilfreich. Ebenso wie ein Luftreiniger, der in dem Mädchenzimmer häufig läuft.
Tipp 3: Nachtlicht
Jedes unserer Kinder hat seit jeher ein altersgerechtes Bettlicht zum An- und Ausmachen im/am Bett. Als sie klein waren, schliefen sie alle immer auch mit einer Taschenlampe unterm Bett, um nicht im Dunkeln zum Klo oder zu uns Eltern tappen zu müssen. Bei den beiden Größeren ersetzt das Handy heute die Taschenlampe. Zusätzlich haben wir im Kinderzimmer Nachtlicht installiert. Es hat eine Weile gedauert, bis wir das richtige fanden, manche waren zu grell, viele für unseren Geschmack zu kitschig. Unseren Favoriten haben wir als Erinnerungsstück an unsere Schlafumgebung im Kinderzimmer eingemottet und jetzt für die langen schlaflosen #Coronanächte wieder aus dem Keller geholt und installiert. Wir wollen schließlich nicht noch mehr Ängste schüren, als die Kids schon wegen dem neuen Normal verspüren.
Zudem hat die Große eine therapeutische Lampe, die rundum Meereswellen und entsprechende Geräusche in den Raum sendet und ihr beim Einschlafen helfen soll.
Tipp 4: Verdunkelung
Großstädter wissen es: In der Stadt wird es nachts nie richtig dunkel. Mitten in Hamburg, wo wir wohnen, erst recht nicht. Also haben wir zeitwohnens in unserer Wohnung schon verdunkelnde Vorhänge an unseren Fenstern, um die nächtliche Beleuchtung der Stadt auszusperren. Die Verdunklungsstoffe helfen auch, die langen hellen Sommerabende vorzeitig in die Nacht übergehen zu lassen.
Tipp 5: Belüftung
Auf so engem Raum, wie wir ihn zu Sechst plus Katze bewohnen, herrscht schnell mal dicke Luft. Deshalb stoßlüften wir regelmäßig. Morgens nach dem Aufstehen, tagsüber und abends vor dem Zubettgehen. Die Fenster zur Straße hin sind zwischendrin immer verschlossen wegen des Lärms und wegen der Feinstaubbelastung, die aus der Stadtluft und insbesondere der sechsspurigen Straße vor unserem Haus resultiert. Die Fenster hinten zum Hinterhof raus dagegen sind stets offen, denn der Hof ist ein Garten und hinter ihm ist eine wilde Grünanlage, die komplett von Stadthäusern umschlossen ist. Wir achten sehr darauf, dass es nicht zieht, denn dann wird’s schnell ungemütlich.
Tipp 6: Heizung (Temperatur)
Unsere Wohnung liegt umgeben von Nachbarwohnungen. Wir heizen daher tagsüber kaum und schon gar nicht nachts. Nicht mal bei leichten Minusgraden. Wir haben gelernt, dass es unsere Kinder nicht gerne zu warm mögen und mit den 18 bis 20 Grad, die wir immer haben, zufrieden sind. Ich bin eine Frostbeule und ziehe mich entsprechend warm an, wenn mir beim stundenlangen SItzen am Laptop mal kalt wird.
Tipp 7: Durstlöscher
Jedes Kind hat Wasser am Bett gegen den Durst, den es nachts verspürt. Das führt mitunter zwar dazu, dass ich morgens wie ein Flaschensammler durch die Wohnung laufe und meinen Sammelkorb mit den Flaschen der Woche fülle, die allesamt an den Betten stehen, aber ok. So sind Kinder nunmal.
Tipp 8: Taschentücher
Außerdem hat jedes Kind eine Box mit Taschentüchern an seinem Bett stehen. Das erweist sich bis heute insbesondere auch dann als vorteilhaft, wenn einem Kind mal ein Albtraum den Schlaf raubte oder ein kleines Malheur passierte. Egal, zu welchem Bett ich schlaftrunken wankte, weil von einem Hilfeschrei nach “Mama!” aus dem eigenen Bett gerissen, ich wusste, zum Abwischen der Tränchen (und ja auch Kinderkotze) war und ist immer genug Papier griffbereit.
Tipp 9: Ruhe
Natürlich wäre es schön, nachts Ruhe zu haben. Wir haben viele Gründe dafür, dass bei uns nachts oft keine richtige Ruhe herrscht. Wir wohnen mitten in der Stadt. An einer vielbefahrenen sechsspurigen Straße. Wir wohnen in einem Haus mit 20 Parteien und haben rund um uns Nachbarn. Wir wohnen in der Einfahrtsschneise zweier Krankenhäuser. Wir sind zu Sechst in einer kleinen Wohnung mit 3wie2 Zimmern, eins davon ein Durchgangszimmer. Wir haben eine Katze, die keine verschlossenen Türen mag (mag irgendeine Katze überhaupt verschlossene Türen?). Kurz: Ruhe ist etwas, das wir nachts nicht wirklich haben. Ich beneide jeden, der sie hat.
Ich denke, dass all diese Punkte zur Schlafumgebung im Kinderzimmer, insbesondere aber die Einschlafbegleitung und die Einschlafrituale in unserer Familie, dazu beigetragen haben, dass unsere Kinder nie ein Problem damit hatten, zu fühlen, wann sie bettreif waren und diesem Gefühl nachzugeben. Sie gehen gerne schlafen und acuh das ist mir wichtig, noch einmal zu betonen: Schlafen war bei uns auch nie ein Strafmittel. Wir haben wohl auch deshalb nie erlebt, dass die Kids unnötig wieder aus dem Bett stiegen, weil sie noch dies oder jenes wollten. Wir kennen selbstverständlich nächtliche Besucher, die Nähe suchen. Wie eingangs geschrieben, ist der Kleine in diesen unsicheren Tagen nachts wieder vermehrt unterwegs. Ich hoffe, das verkraften wir alle.
Bilder (Foto und Grafiken): Doreen Brumme