selbst gezogener Blattsalat im Balkonkasten

6 Tipps & Tricks für den Bio-Balkon

Für alle, die wegen der bis vor Kurzem anhaltenden Kälte noch nicht losgelegt haben, kommen heute ein paar Gartentipps von mir. Als Gerne-Großstädter bleibt mir persönlich nur der Balkon, um meiner Leidenschaft für Gärtnerei zu frönen. Auf meinem Balkon pflanze ich vor allem nutzwertiges Grünzeug an:

  • Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Bärlauch, Minze und in diesem Jahr auch Schwarzkümmel und Waldmeister
  • Gemüse wie Paprika, Tomaten und in diesem Jahr erstmals Salat (siehe Titelfoto)
  • Obst wie Erdbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren

Grüner Balkon – Bio-Tipp 1: Erdwechsel

Meinen Balkon habe ich bereits während der ersten warmen Märztage frühlingsfit gemacht. Ich habe alte Erde und welke oder den Hamburger Winter nicht überlebt habende Pflanzen aussortiert und in die Bio-Tonne entsorgt, gewachsene in größere Gefäße umgepflanzt und zu Oma gebracht, da unser Balkon in diesem Jahr Großteils in einen bewohnbaren Raum umgewandelt wurde, und diverse Kräuter gesät.

Grüner Balkon – Bio-Tipp 2: Wurzelfreiheit

Dabei muss man auf die natürliche Wurzelung der Kräuter achten, will man sie denn in dem Saatgefäß bis zum Verbrauch wohl gedeihen lassen. Rosmarin wurzelt zum Beispiel um Einiges tiefer als Basilikum oder Salat und gehört deshalb in tieferes Erdreich, sprich: in einen hohen Topf. Salat hingegen lässt sich prima in Balkonkästen aufziehen, so habe ich es dieses Jahr zumindest erfolgreich gemacht, die man der Platzersparnis auf dem Balkon halber gut außerhalb der Balkonbrüstung anbringen kann.

Grüner Balkon – Bio-Tipp 3: Bewässerungsmaßnahmen

Wichtig ist bei allen Balkonanpflanzungen, dass Ihr für eine gute Bewässerung Eurer Grünpflanzen sorgt. Die Mehrausgabe für Balkonkästen mit Wasserreservoir beispielsweise lohnt sich hier allemal, insbesondere dann, wenn Ihr vielbeschäftigt seid, der Balkon besonders sonnig ist oder Ihr auch mal zwei, drei Tage gar nicht zum Gießen kommen. Auch der Nachbar unter Euch bleibt dank des doppelten Bodens im Kasten vor Tropfnässe bewahrt. Für den Fall der Fälle, Dienstreise oder Kurzurlaub, Krankenhausaufenthalt oder Bequemlichkeit, habe ich auf zehn.de meine Top Ten der effektivsten Bewässerungsmethoden bei Balkonpflanzen aufgelistet.

Das Gartenparadies “Balkonien” ist ökologisch umstritten, da viele für die Bewässerung ihrer Pflanzen jede Menge Trinkwasser aus der Leitung zapfen. Es macht also durchaus Sinn, die natürliche Beregnung möglichst in die Bewässerung der Balkonpflanzen einzubeziehen. Das gelingt beispielsweise mit dem Befestigen der Balkonkästen außerhalb der Brüstung, wo gegebenenfalls kein übergeordneter Balkon mehr den Regen abfängt. Ich hatte sonst außerdem viele Pflanzen innen an die Brüstung gestellt, die dort auch noch den einen oder anderen Regentropfen abkriegten, obgleich ich über mir einen Balkon habe.

Grüner Balkon – Bio-Tipp 4: Sonnenschutz

Sonnenbeschienene Balkone sind Garant für helles Wohnen, vor und hinter den Scheiben. Doch ein zuviel der Sonnenstrahlen schadet nicht nur unserer Haut sondern auch den Pflanzen. Mensch und Grün kann geholfen werden: Schatten spenden beispielsweise ein Sonnenschirm oder eine Markise. Ich habe mich nach misslungenen Sonnen-Segel- und Sonnenschirm-Aktionen vor Jahren schon für eine Markise entschieden. Die musste ich in meinem Fall nur zwischen Balkondecke und -Boden klemmen, schon hatten wir den gewünschten Schatten. Dass es sich bei meiner Markise um eine sogenannte offene handelt, sie also ohne schützende Kassette daherkommt, ist wegen des Oberbalkons kein Problem – der schützt sie vor Witterungseinflüssen. Einzelbalkon-Gärtnern oder solchen, die ganz oben in luftiger Höhe werkeln, rate ich jedoch zu einer Markise-mit-Kassetten-Lösung.

Grüner Balkon – Bio-Tipp 5: Ranken und Rankengerüst

Mein Balkon ist nicht sehr groß. Ich bin also beim Begrünen auf Platzersparnis bedacht. Schließlich wollen wir Eltern auch mal dort sitzen oder die Kinder im Miniplanschbecken baden. Deshalb habe ich mir rechts und links als „Sichtschutz“ sogenannte Rankgerüste angebracht, die ich bepflanze, zum Beispiel mit Spalierobst wie Himbeeren. Meine Kiwi, die den letzten Winter leider nicht überlebte, rankte sich sogar an der Stange der Markise gen Himmel.

Grüner Balkon – Bio-Tipp 6: Insektenhotels eröffnen

Angesichts der den Fortbestand der Menschheit auf diesem Planeten bedrohenden Gefahr eines Bienensterbens im irreparablen Ausmaß ist ein sogenanntes Insektenhotel (gibt’s inzwischen mitunter schon in der Drogerie als Aktionsware) ein Must-do für jeden Gärtner auf einem Stadtbalkon.

Foto: Doreen Brumme

 

2 Kommentare

  1. Hallo zusammen,
    vielen herzlichen Dank für den spannenden und informativen Artikel zum Thema Balkon. Ich habe jedes Jahr das Problem auf meinem Balkon, dass mir meine Pflanzen von der Sonne verbrennen. Seit diesem Sommer habe ich eine Markise, die meine Pflanzen vor der brennenden Sonne schützen.

Schreibe einen Kommentar zu Viktoria Maisner Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert