Auf dem Wochenmarkt, beim Gemüsehändler um die Ecke oder im Supermarkt – überall leuchten einem derzeit Wassermelonen entgegen. Oftmals sogar aufgeschnitten, um Begehrlichkeiten zu erwecken. Angesichts des pinkfarbenen Fruchtfleischs läuft den einen das Wasser im Munde zusammen, andere lässt der Anblick kalt. Was steckt in den Wassermelonen tatsächlich an Nährwert – das ist die Frage, der ich heute nachgehe.
Schon gewusst? Die Wassermelone ist eine Panzerbeere!
Schon die erste Erkenntnis lässt mich staunen: Eine Wassermelone zählt botanisch betrachtet zu den sogenannten Panzerbeeren. Die Frucht ist zwischen 20 bis 60 Zentimeter lang, kugelig, länglich oder zylindrisch. Die sogenannte Rinde ist von unterschiedlicher Dicke, meist zwischen einem bis vier Zentimetern. Wassermelonen kommen in verschiedenen Grüntönen daher, sind mal einfarbig, mal gestreift, mal marmoriert. Neben dem verbreiteten rötlichen Fruchtfleisch gibt es auch Sorten, deren Fruchtfleisch grünlich, gelb oder weiß ist. Auch die Samen sind je nach Sorte unterschiedlich gefärbt: Die Varianten reichen von schwarz über braun und rot bis hin zu grün und weiß.
Ein verbreiteter Einkaufstipp zur Wassermelone ist der Klopftipp: Demnach ertöne ein dumpfer klangvoller Ton, wenn man auf eine reife Frucht klopfe. Unreife Früchte klängen dagegen hohl und metallisch. Bei aufgeschnittenen Wassermelonen achte man hingegen auf eine gleichmäßige Färbung des Fruchtfleischs.
Was steckt in der Wassermelone?
Die Wassermelone macht ihrem Ruf als Flüssigkeitsspender und Erfrischungssnack alle Ehre: Im essbaren Teil stecken um die 95 Prozent Wasser. Hinzu kommen jeweils 0,2 Prozent Fasern, Eiweiß und Fett sowie etwas über drei Prozent Kohlenhydrate, 0,3 Prozent Mineralien und Vitamine (A, C). Wassermelonen sind arm an Natrium. Auch der rote Farbstoff Lycopin ist vorhanden: Er gilt als Antioxidans, das Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso wie Krebs entgegen wirken soll.
Hilft die Wassermelone beim Abnehmen?
Wassermelonen helfen dank des hohen Wassergehalts, überschüssiges Salz aus den Zellen zu spülen, unterstützen die Nierenfunktion und regen die Verdauung an. Kurz: Sie wirken entwässernd, was wiederum ein guter Grund dafür ist, dass Wassermelonen gerne von denjenigen gegessen werden, die abnehmen möchten.
Wassermelonen wirken wie Viagra?
Vor einigen Jahren haben US-amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass der Verzehr von Wassermelonen die gleiche Wirkung haben könne wie das Potenzmittel Viagra. Der Grund dafür sei das in der Wassermelone enthaltene Citrullin, das das Erweitern von Blutgefäßen unterstütze.
Die Süddeutsche Zeitung zitiert dazu Bhimu Patil, den wissenschaftlichen Direktor beim Texas A&M’s Fruit and Vegetable Improvement Center mit den Worten: “Wassermelone ist wohl nicht so organspezifisch wie Viagra, ist aber eine großartige Möglichkeit, ohne Nebenwirkungen von Medikamenten die Blutgefäße zu lockern.”
Das in Schale und Fruchtfleisch enthaltene Citrullin reagiere demnach beim Verzehr großer Mengen mit Enzymen, wodurch die Aminosäure Arginin erzeugt werde. Diese unterstütze Herz und Kreislauf sowie das Immunsystem. Arginin fördere auch die Bildung von Stickoxid und könne zur Behebung von Erektionsstörungen eine ähnliche Wirkung erzielen wie Viagra, sagte Patil laut der SZ. Die Citrullin-Konzentration sei in der Schale am höchsten.
Patils Erklärung ist umstritten. Schließlich sei der Wirkungsgrad der Wassermelone geringer als der von Viagra. Man müsste schon riesige Mengen Wassermelone verzehren, um eine Viagra entsprechende Wirkung zu erzielen. Eine spannende (nicht nur) chemische Analyse dazu liefert auch dieser Artikel.
Wassermelone schmeckt nicht nur frisch, sondern auch gegrillt!
Auch wenn die meisten Wassermelonen frisch genießen, lässt sie sich durchaus vielseitig zubereiten. Zum Beispiel:
- zu einem fruchtigen Sorbet
- zu einem Smoothie
- zu einer Bowle
- zu einer gegrillten Beilage.